Bundespräsidenten, Minister, MdB, Europaabgeordnete

 

Dr. Joachim Gauck, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und Theologe, bekennt: „Ich habe durch meinen Glauben an Gott Zutrauen dazu gewonnen, dass wir Unvollkommenen hinlänglich ausgestattet sind für die Aufgaben in dieser Welt.“

Dr. Gustav Heinemann, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, schloss seine Ansprache auf dem Essener Kirchentag 1950 mit den Worten: „Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt.“ Auf die Frage, was er damit sagen wollte, antwortete er: „Damit wollte ich die Hörer aus Bindungen der Furchtsamkeit in eine Freiheit des persönlichen gewissenhaften Handelns rufen.

Dr. Gerhard Schröder, deutscher Innenminister, Außenminister und Verteidigungsminister (CDU), sah die eigentliche Aufgabe der Kirche in den Siebzigerjahren darin, „die Verkündigung des Evangeliums und ihre Verwirklichung im Leben der Menschen lebendig zu erhalten und lebendiger zu gestalten. Mein liebster Bibelvers steht in Psalm 27: ´Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?“

Dr. Wolfgang Bosbach, populärster deutscher Politiker (CDU), setzt sich uneigennützig – er beugt sich nicht dem Fraktionszwang - und unermüdlich für seine christliche Werte ein und folgt seinem Gewissen. Das Geheimnis seiner Lebensfreude - trotz einer unheilbaren Krankheit- drückt er mit Worten des Papstes Johannes XXIII aus: „Nur für heute werde ich fest daran glauben, selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.“ Ich weiß mich geborgen in Gott.“

Dr. Heiner Geissler, Generalsekretär der CDU, Fraktionsvorsitzender und Minister, macht immer wieder darauf aufmerksam, dass die Würde des Menschen in Gott verankert ist, unabhängig von seinem sozialen und rechtlichen Status. Er hält die falschen Menschenbilder für die größten politischen Fehlentscheidungen und die schlimmsten Verbrechen. Die Christusbotschaft sei eine konkurrenzlose Wohltat.

Dr. Norbert Blüm, dienstältester Sozial- und Arbeitsminister(CDU), erinnert sich an den Besuch in der Danziger Brigittenkirche mit Lech Walesa, dem Gründer der Arbeiterbewegung Solidarnosc, als er nach dem Gottesdienst in die draußen wartende Volksmenge rief:“Jesus lebt und Marx ist tot“. Dafür sei er in Deutschland verspottet worden. „Ich wollte dem Volk bewusst machen, dass jeder, der an die Auferstehung Jesu glaubt, täglich aufersteht.“

Dr. Hans Jochen Vogel, Oberbürgermeister von München, Justizminister, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der SPD, entdeckt in der Zeit des Terrors der Roten Armee Fraktion als Justizminister den persönlichen Gott, seinen archimedischen Punkt: „Bei allem, was du tust, bedenke, dass es eine höhere Instanz gibt, vor der du dich zu verantworten hast.“

Volkmar Klein, deutscher Bundestagsabgeordneter

Dr. Otto von Habsburg, Kronprinz des letzten Kaisers der Habsburger Monarchie, Europa-Politiker und Historiker, hat viele „Mächtige“ des 20. Jahrhunderts getroffen (Hitlers Einladung hat er nicht angenommen). „Seine Kaiserliche Majestät“ (offizielle Anrede) fragt: „Wo sind die Reiche dieser Welt und ihre gottlosen Machthaber geblieben? Das nationalsozialistische Reich unter Hitler und das kommunistische Reich unter Stalin? Sie sind verschwunden. Aber Gottes Reich bleibt bestehen, und keine Macht dieser Welt kann es besiegen.“

 

 

Erfahrungen mit

 

Bundespräsidenten

 

und die Sache mit Gott

 

Wie bereits erwähnt, wurde Bundespräsident Gustav Heinemann wegen seines Christusbekenntnisses 1970 von der Presse angefeindet. Das Interview steht in Klempnauers Buch „Über Lebenschancen“, das der stern-Redakteur Günter Schwaberg für „Die Zeit“ rezensierte und am Ende schrieb: „ Heinemann hat sich von dem Autor überrumpeln lassen. Auf Anfrage gab der bekannte Journalist zu, er habe sich als Atheist über die frommen Phrasen des von ihm geschätzten Bundespräsidenten furchtbar aufgeregt. Das habe Heinemann bestimmt nicht gesagt. Als Klempnauer ihm eine Verleumdungsklage androhte, bemerkte er lediglich, die renommierte Wochenzeitung „Die Zeit“ habe aber die cleveren Anwälte. Der Bundespräsident hatte sich schriftlich für das Buch „Über Lebenschancen“ herzlich bedankt und seine Mitarbeitern vom Bundespräsidialamt angewiesen, sich bei ihm für etwaige abfällige Äußerungen gegenüber Journalisten zu entschuldigen.

Als Heinemanns späterer Nachfolger und Ziehsohn, Johannes Rau, noch Ministerpräsident war, zeigte er seine Bereitschaft zu einem Glaubensgespräch: Aber als Bundespräsident tat er sich schwer, auch wenn er das Anliegen des Religionspädagogen lobenswert fand. Den letzten Briefwechsel hatten sie wenige Monate vor seinem Tod. Seine Glaubenshaltung hat er aber nie verheimlicht: „Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.“

Bundespräsident Carl Carstens bat um Verständnis für seine Absage wegen seines übervollen Terminkalenders, wünschte aber Gottes Segen für Klempnauers außergewöhnliches Vorhaben. Dafür freundete sich das Ehepaar Klempnauer mit der First Lady Dr. Veronika Carstens in Meckenheim an. Sie schilderte ihren Ehemann Carl als einen betenden Christen, dessen größte Sorge war, „dass wir in unserer Zivilisation die religiöse Dimension verlieren könnten. Dann allerdings könnte das Ende über uns hereinbrechen.“ Zu ihrem 80. Geburtstag hielt Bundespräsident Rau eine launige Rede vor 1600 Festtagsgästen und lobte sie als vorbildliche First Lady und Medizinerin , die sich über ein halbes Jahrhundert für ein partnerschaftliches Miteinander von Hochschulmedizin und Naturheilkunde eingesetzt habe. In ihren persönlichen Begegnungen mit Klempnauers sprach Veronica Carstens immer wieder von ihrem Gottvertrauen: „Das Gebet ist für mich die machtvollste Form der Energie, eine Kraft so wirklich wie die Schwerkraft der Erde.“

Irgendwo im Gruga-Park in Berlin kam der amtierende Bundespräsident Richard von Weizsäcker spontan auf Klempnauer zu und begrüßte ihn freundlich mit Handschlag, als ob sie langjährige Freunde wären. Im gebührenden Abstand folgen ihm seine Leibwächter und sein persönlicher Referent. Der Siegener Theologe stellte sich vor und sagte: „Ich wollte schon immer mal Kontakt mit Ihnen aufnehmen, weil ich ständig auf der Suche nach glaubwürdigen Vorbildern bin.“ Das gefiel dem deutschen Staatsoberhaupt. Er ließ seinen Referenten kommen, um Adresse und Telefonnummer zu notieren. Dann aber gab der Theologe dem Bundespräsidenten zu bedenken, dass er auch auf die Sinn- und Gottesfrage antworten müsse. Darauf würden auch seine Schüler großen Wert legen. Seine Amtsmiene verfinsterte sich, und er erwiderte ziemlich energisch: „Solange ich Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland bin, werde ich mich öffentlich nicht dazu äußern.“ Auch als Richard von Weizsäcker aus dem hohen Amt ausgeschieden war, ließ er Klempnauer durch seinen Referenten ausrichten, auch jetzt würde er nicht öffentlich auf die Sinn- und Gottesfrage eingehen.

Sein „großer“ Bruder Carl Friedrich, der ihm nach seinen eigenen Worten „ an Geist und Wissen haushoch überlegen“ sei, ließ sich nach zehnjährigem Zögern endlich auf ein fünfstündiges Gespräch mit Klempnauer ein. In derselben Woche wurde der Atomphysiker, Philosoph und Friedensforscher Carl Friedrich von Weizsäcker neben Albert Einstein vom „Time-Magazin weltweit zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gewählt. Das Amt des Bundespräsidenten hatte er wiederholt ausgeschlagen. Ob er dann auch zu der Sinn- und Gottesfrage geschwiegen hätte? Wahrscheinlich nicht. Beim Abschied des bis zum frühen Morgen dauernden Gesprächs umarmten sie sich, und Klempnauer gestand dem damals 80-jährigen Universalgelehrten: „Sie sind mir ein väterlicher Freund geworden.“

Im Berliner Bendlerblock, wo die Widerstandskämpfer der 20. Juli hingerichtet wurden, fand Klempnauers zweistündiges Gespräch mit Joachim Gauck vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten statt. Ein erstaunlich freimütiges Bekenntnis zum Glauben an Jesus Christus, veröffentlich in seinem Buch „Suche nach Sinn, Sehnsucht Gott“, das Gauck seinem Enkel zur Konfirmation geschenkt hat. Besonders kirchliche Zeitschriften und Nachrichtenmagazine druckten das Interview seitenweise ab, als er Bundespräsident war. Noch vor wenigen Monaten (2015) gestand ein Manager des Sparkassenverbandes Klempnauer, er habe aufgrund seines beeindruckenden Interviews Gauck zu einem Vortrag eingeladen und folgende Buchpassage in seiner Einführung zitiert: “Die politische Freiheit ist nicht im Buddhismus, Islam oder Hinduismus in die Welt getreten, sondern im christliche Abendland formuliert worden…Als Christen müssen wir immer wieder mit Martin Luther in der Bibel suchen, was „Christum treibet“. Der Glaube macht die Rolle eines Menschen nicht kleiner, sondern erhöht sie. Das Christentum beruht auf dem Grundprinzip der Hoffnung und nicht der Angst.“ Auf diese christlichen Kerngedanken sei der Bundespräsident in seinem Vortrag aber nicht mehr eingegangen. Und genau deswegen habe er ihn eingeladen. Seine Ansprachen enden jetzt leider auch zu Weihnachten nicht mehr mit „Gottes Segen“. Schade!

 

 

Richard von Weizsäcker und der Boxer ohne Killer- instinkt

 

Anlässlich des Empfangs der Deutschen Olympiamannschaft reagierte Bundespräsident Richard von Weizsäcker „mit nachhaltiger Dankbarkeit und großem Vergnügen“ auf die Begegnung mit Peter Hussing, dem erfolgreichsten deutschen Amateurboxer aller Zeiten. In seinem Dankesbrief heißt es weiter: „Von unserer Unterhaltung behalte ich eine ganz lebendige Erinnerung daran, weil sie sich für mich gewissermaßen in der Lektüre des Buches von Günther Klempnauer fortsetzte, in dem er sein aufgezeichnetes Gespräch mit Ihnen abgedruckt hat. Jede Zeile hat mich tief berührt. Mir ist bei der Lektüre dieser Seiten bewusst geworden, dass ein guter Mensch, der auch im Ring ein solcher bleibt, ein „Boxer ohne Killerinstinkt“ möglicherweise noch mehr als andere Sportler unsere Bewunderung verdient und durch seine persönliche Haltung der Idealvorstellung vom fairen sportlichen Wettkämpfer entspricht, die mir ganz allgemein vorschwebt und auch beim Ausarbeiten meiner Ansprache vor Augen stand.“

Der Superschwergewichtsboxer Peter Hussing, der an vier Olympiaden als Medaillengewinner teilgenommen hat, war hocherfreut über das Anerkennungsschreiben des Bundespräsidenten, das er voller Stolz Klempnauer präsentierte. Er starb 2013 an Prostatakrebs auf derselben Krankenhausstation, auf der Klempnauer eine Woche später auch an der Prostata – mit der Diagnose Krebs – operiert wurde. In der vollbesetzten katholischen Heimatkirche zitierte der wieder genesene Siegener Seelsorger in einer Gedächtnisfeier zu Ehren seines Freundes bemerkenswerte Glaubensaussagen von Hussing aus seinem ersten Interview:“ „Durch den Gang ans Kreuz schien Jesus eine Niederlage erlitten zu haben, aber in Wirklichkeit war es ein riesiger Sieg. Er hat uns die Augen geöffnet für die Vergebung unserer Schuld und für unsere Auferstehung durch seine Auferstehung von den Toten.“ Auch wenn der Bundespräsident Zeile für Zeile seines Gesprächs mit Hussing gelesen hatte, bewunderte der langjährige Kirchentagspräsident nur Hussings vorbildliche Haltung als Wettkämpfer, die aber ohne seine christliche Glaubenshaltung nicht zu verstehen ist.