Wegbereiter: Prominente herausfor-

 

dern, sich als  Christen zu outen

 

Es war die turbulente Zeit der 60er und 70er Jahre, wo die revolutionären Studenten zum erbitterten Kampf gegen die etablierte Gesellschaft lautstark aufriefen und die Hippies sich der Konsumwelt entzogen, am Ende aber dem Drogenrausch verfielen. Ihr Protest richtete sich aber auch gegen die satte Wohlstandsgesellschaft und die nicht aufgearbeitete Naziherrschaft der Elterngeneration. Die aggressiven und frustrierten jungen Leute schlugen blindlings um sich und probten auch den Aufstand gegen Gott und christliche Traditionen. Die Politiker, aber auch die Kirchen hüllten sich weitgehend in Schweigen. In dieser orientierungslosen gesellschaftlichen Situation wollte Klempnauer ein Leuchtzeichen setzen: Welcher Staatsmann schwimmt gegen den gottlosen Strom der Zeit und möchte ein Licht Christi sein.? Der gerade gewählte (1970) gewählte Bundespräsident Gustav Heinemann schien ihm der richtige Mann zu sein. Wider Erwarten gab er Klempnauer grünes Licht: „Jesus ist für mich der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ bekannte er in einem Aufsehen erregenden Interview. Klempnauer wurde von der Presse verleumdet, er habe Heinemann überrumpelt. Aber der Bundespräsident distanzierte sich energisch von der Lügenpresse und stand zu seinem Christusbekenntnis. Als sein erstes Buch mit Prominenten-Interviews „Über Lebenschancen“ 1970 erschien, reagierte zunächst das deutschsprachige Kirchenvolk angenehm überrascht. Zum Sprachrohr machte sich der damalige Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, D. Hermann Dietzfelbinger, mit den Worten:

Je mehr die christliche Botschaft ins Kreuzfeuer der Kritik gerät, umso notwendiger ist es, dass bedeutende Persönlichkeiten sich nicht scheuen, ihren christlichen Glauben offen und frei zu bekennen. So habe ich dieses Buch verstanden und gelesen. Ich wünsche dem Buch eine gute Resonanz bei vielen Menschen.“

Im Laufe der darauffolgenden Jahrzehnte bis heute wagen es immer mehr Theologen und Journalisten, prominente Persönlichkeiten auch auf die Sinn- und Gottesfrage anzusprechen.